3. November 2023, 14:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die „Pippi Langstrumpf“-Filme kommen einfach nicht aus der Mode, bis heute verehren Kinder weltweit das unerschrockene Mädchen mit den roten Zöpfen. Gedreht wurde vor über 50 Jahren – wie es Pippi-Darstellerin Inger Nilsson seitdem ergangen ist?
Bei Drehbeginn im Jahre 1968 war Inger gerade mal neun Jahre alt und wirkte mit ihren Sommersprossen und ihrer frechen Art so überzeugend, dass sie aus 8000 Bewerberinnen für die Rolle ausgewählt wurde. Wie die Schauspielerin später in Interviews immer wieder betonte, entsprach ihr Naturell aber gar nicht der forschen Pippi: „Ich war schüchtern und ängstlich, ich war eigentlich eine Annika“, erinnerte sie sich unter anderem im Gespräch mit „Spiegel“. Wie es ihr gelang, vor der Kamera ganz anders zu sein, kann sie sich demnach bis heute nicht erklären.
So ging es mit Inger Nilsson nach Pippi weiter
Nach zwei Jahren Dreharbeiten war Schluss mit Pippi, Inger ging wieder zur Schule, wobei sie weiter versuchte, an Rollen zu kommen. Das Problem: Alle Welt sah in ihr nur die „ewige Pippi Langstrumpf.“ Da ihr markantes Gesicht und ihr schelmisches Grinsen einfach zu eng mit ihrer Rolle verknüpft war, versuchte sie sich 1977 als Sängerin – und scheiterte nach zwei Songs. Immer wieder kamen Journalisten und Fans in ihr Heimatdorf, um den Kinderstar aufzuspüren und fanden einen Teenie, der nur sehr wenig mit der vorwitzigen, rothaarigen Kind gemein hatte. „Es gab Zeiten, da habe ich Pippi schon ein bisschen verflucht“, so Inger Nilsson über jene Rolle, die ihr Leben bestimmen sollte.
Ein Leben als Krankenhaus-Sekretärin
Nach der Schule arbeitete Inger Nilsson als Sekretärin in einem Krankenhaus, wobei sie ab und zu eine Rolle an einem kleinen Provinz-Theater ergattern konnte. Medien spekulierten damals, sie leide aufgrund ihres Karriere-Stopps unter Depressionen – ein Gerücht, mit dem sie 2002 in der „Johannes B. Kerner Show“ ein für alle Mal aufräumen wollte: „Ich war nicht deprimiert. Die Leute dachten wohl, dass ich jetzt eine Wahnsinns-Karriere machen und steinreich werden sollte, was halt nicht war.“
Auch interessant: Wie sich die Jung-Stars aus „Bibi & Tina“ verändert haben
Kleines Comeback mit „Gripsholm“
Ihren Traum von der Schauspielerei gab Nilsson dennoch nie komplett auf, und tatsächlich sollte es 2000 mit einer kleinen Nebenrolle in „Gripsholm“ wieder klappen; seit 2007 ist sie in der deutsch-schwedischen Krimireihe „Der Kommissar und das Meer“ in der Rolle der Gerichtsmedizinerin Ewa zu sehen. Allgemein war Inger danach in einigen Serien zu sehen, erhielt aber stets Gastrollen für wenige einzelne Episoden. Der ganz große Durchbruch blieb ihr bis jetzt verwehrt.
Ehrliches Geständnis Diane Kruger: „Wir haben so sehr versucht, ein Kind zu bekommen“
Zum 36. Geburtstag 7 Dinge, die Sie garantiert noch nicht über Emma Stone wussten
90er-Kultserie „Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft“ – was wurde aus Jane Seymour?
Inger Nilsson – von Pippi Langstrumpf ins Dschungelcamp
2009 zog Inger Nilsson ins „Kändisdjungeln“, die schwedische Version des RTL-Dschungelcamps, und wurde immerhin Vierte. Seitdem ist die Schauspielerin wieder vermehrt auf roten Teppichen und Events zu sehen, so besucht sie u.a. auch regelmäßig Deutschland und bei der Berliner Fashion Week zu Gast oder erst vor wenigen Wochen beim Leipziger Opernball.
Dass die Menschen in ihr auch noch über 50 Jahre später die freiheitsliebende „Pippi“ sehen und sie dafür verehren, damit hat Inger Nilssen heute ihren Frieden geschlossen: „Ich kann mir das gar nicht mehr anders vorstellen. Ein Leben ohne Pippi geht nicht.“