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Stars lassen spriessen

Was steckt hinter dem Trend „unrasierte Achseln“?

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Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

4. September 2017, 11:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer häufiger stolpern wir über Fotos und Postings, die Stars und Blogger mit Achselhaaren und unrasierten Beinen zeigen, jüngstes Beispiel: Paris Jackson (19), die sowohl privat wie auf dem roten Teppich Mut zur Körperbehaarung zeigte. Und die Promi-Tochter ist damit nicht allein: Auch Lourdes Leon (20) und Jemima Kirke (32) stehen auf Wachsen statt Waxen. Wo der Trend herkommt, warum wir ihn richtig cool finden und was dennoch der kleine Haken daran ist.

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Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war unsere Reaktion auf unrasierte Achseln und flaumige Schienbeine in erster Linie mit „Befremdlichkeit“ zu beschreiben. Wer nicht regelmäßig zum Rasierer griff, der verkörperte einen vermeintlich nachlässigen Lifestyle, Attribute wie „Öko“ waren schnell zur Hand. Doch die Zeiten haben sich geändert: Heute begegnen uns Promi-Frauen mit Achselhaar auf Paparazzi-Shots, auf Instagram und selbst auf dem roten Teppich. Das Faszinierende: Es sind meist die extrem coolen, unabhängigen Stars, die es unter den Armen sprießen lassen. Und das hat einen Grund!

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Man kann damit provozieren, muss aber nicht

Zugegeben: Dass Promi-Frauen den Griff zum Rasierer scheuten, kam in der Vergangenheit immer wieder vor – und hatte nicht selten medienwirksame Gründe. Miley Cyrus (24) beispielsweise färbte sich ihre Achselhaare bunt und ließ ihre Instagram-Fans  dabei zusehen, wie sie sie doch wieder entfernte. Darüber wurde gesprochen, das Ziel war erreicht. Die neue Welle muss also aus einer anderen Richtung kommen.

Ein Paradigmenwechsel in Sachen Beauty

Frauen haben es in den vergangenen Jahrzehnten nicht anders gelernt: Sie müssen rank, schlank, appetitlich und unbedingt seidig glatt enthaart sein. Eine Entwicklung, im Zuge derer die meisten von uns blind geworden sind. Vereinzelt versuchten deswegen emanzipierte Frauen, ein schamlos unzensiertes Zeichen gegen diesen Makellos-Trend zu setzen, darunter die internationalen Künstlerinnen Saerah Lee, Arvida Byström, Molly Soda, Alexandra Marzella und Rupi Kaur. Mit Selfies und Fotografien kämpften sie für einen weiblichen Körper, der alles andere als perfekt sein muss und setzen ihn provozierend und mitunter verstörend in Szene. Inzwischen wissen wir: Es geht viel einfacher!

Jemima Kirke
Alle regen sich auf, sie hat gut lachen: Mit ihren langen Achselhaaren fühlte sich Jemima Kirke „sehr französisch“ Foto: Getty Images

Das Ziel ist nah: Achselhaare sollen einfach „normal“ werden

Unbedingt erwähnt sei „Girls“-Darstellerin Jemima Kirke (32), die das Unmögliche wagte – sie trug langes Achselhaar zum Red-Dress auf dem Red-Carpet! – und natürlich prompt darauf angesprochen wurde. „Ich habe das bei meiner Schwester gesehen“, erklärte sie gegenüber „NY Daily News“. Und: „Ich dachte ‚Das sieht gut aus, ich will das auch‘.“ Klare Aussage. Und irgendwie sehr einleuchtend.

Schauspielerin Julia Roberts (49) 1999 bei der „Notting Hill“-Premiere in London. Sie hatte einfach vergessen sich zu rasieren – und wurde zum Gespött in den Medien. Heute wäre die Reaktion wohl eine andere

Foto: Getty Images

Drew Barrymore
Die paar Härchen unter den Armen von Drew Barrymore (42) zogen mehr Reporter und Fotografen an als die Mode auf der New York Fashion Week 2005 Foto: Getty Images

Madonna-Tochter Lourdes Leon, deren dunkle Haare unter den Armen ihrem attraktiven Äußeren keinen Abbruch tun, oder Paris Hilton, die es „einfach so“ sprießen lässt – das Schöne an diesen Beispielen ist die Unbekümmertheit, mit der die Frauen den Rasierer eben NICHT benutzen. Ein paar Jahre jünger als wir und doch so erwachsen, das gesellschaftliche Beauty-Diktat einfach zu ignorieren. Weil es manchmal eben einfach praktischer ist. Natürlicher, gesünder, authentischer.

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Es ist einfach EGAL!

Wenn wir uns selbst prüfen, dann gilt wohl für die meisten von uns: Bei anderen lässig und cool – vielleicht auch mal irritierend –, ich selbst greife unter der Dusche dennoch lieber zu Klinge und Schaum, wenn der Flaum zu deutlich wird. Vielleicht sollten wir unsere Körperbehaarung ganz einfach als das nehmen, was sie ist: Ein Ansammlung von Hornfäden, ein Überbleibsel der Evolution, mit der ursprünglichen Funktion, Schweiß aufzusaugen und Sexualpartner anzulocken. Ersteres ist im Übrigen auch der Grund, warum Männer mehr davon haben: Sie schwitzen mehr als Frauen. Und die dürfen sich die Achselhaare ja auch rasieren. Oder eben nicht.

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