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Tierische Stoffe unerwünscht

Ab wann ist Mode wirklich vegan?

Kleiderstange mit Kleidung
Schuhe, Mäntel, Taschen – gibt es alles auch lederfrei und vegan Foto: Fotolia
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STYLEBOOK Redaktion

22. April 2023, 16:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer vegan lebt, verzichtet auf alle tierischen Produkte – auch bei Kleidung und Schuhen. Dabei ist nicht immer klar, welche Materialien wirklich ohne tierische Anteile auskommen. STYLEBOOK erklärt, worauf man bei veganer Mode achten sollte …

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Veganer verzichten nicht nur auf Fleisch und Milch, sondern auch auf tierische Mode und Kosmetik. Das bedeutet keine Zahnpasta mit Gelatine, keine Wollpullover und kein Leder. Gerade bei Kleidungsstücken ist es allerdings nicht immer eindeutig, ob das Material wirklich vegan ist.

Darauf muss man bei veganer Kleidung achten

Klar ist: tierische Materialien wie Wolle, Seide, Daunen, Pelz oder Leder sind bei veganen Outfits tabu. Baumwolle, Viskose, Leinen, Nylon, Polyester sowie Kunstpelz und -leder sind erlaubt. Die Experten der Tierrechtsorganisation PETA empfehlen auf der Website veganemode.info deshalb, die Etiketten genau zu studieren.

Auf dem Waschzettel müssen alle verwendeten Materialien aufgelistet werden und mögliche tierische Stoffe lassen sich schnell herausfinden. Doch Vorsicht ist dennoch geboten. Christina Wille, Inhaberin und Gründerin von loveco, einem Shop für vegane, faire und ökologische Mode, verrät: „Manche Details werden im Etikett nicht angegeben. Darunter zum Beispiel Applikationen aus Leder. Manchmal sind auch Farben mit tierischen Stoffen versetzt. Im Etikett wird nur der Grundrohstoff ausgezeichnet, Details müssen nicht genauer gelistet werden.“

Laut PETA sollten Produkte aus tierfreien Materialien für gewöhnlich auch günstiger sein. „Pauschal kann man nicht sagen, dass vegane Mode wirklich günstiger ist“, erklärt Christina. Für Christina spielt Qualität auch bei veganen Kleidungsstücken eine Rolle. „Klar, kann man sich bei H&M oder einer anderen günstigen Modemarke ein Paar Schuhe aus Kunstleder für 19,99 Euro kaufen. Das ist dann vegan, aber die Schuhe halten meistens nicht so lange. Bei uns sind die Produkte nicht nur vegan, sondern auch fair produziert und da hat Qualität natürlich ihren Preis“, erklärt Christina ihr eigenes Geschäftsmodell. Eine Jeans kostet circa 100 Euro, eine Winterjacke fängt bei 250 Euro an – eigentlich gar nicht so viel teurer als ein herkömmliches Markenprodukt.

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Beliebte vegane Labels

Wer sich für vegane Mode interessiert, sucht meist auch nach fair und ökologisch produzierter Kleidung. „Die meisten unserer Kunden kaufen vor allem ein, weil sie faire Mode tragen wollen. Ein Drittel davon kommt, weil sie explizit auch vegan gekleidet sein wollen“, erzählt Christina von loveco. Zu den bekanntesten und beliebtesten Marken für vegane Mode zählen in Deutschland Labels wie Jan ’n June, Lovejoi und Armed Angels. International startet das Label Veja gerade mit veganen Sneakern durch und Kunstpelzmäntel von Shrimps sind der letzte Streetstyle-Hit.

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Und auf dem Laufsteg? Da führt die britische Designerin Stella McCartney (46) den veganen Modetrend an. 2001 gründete sie ihr Label und fokussierte sich von Anfang an auf ökologische, vegane Designs. Auf ihrer Webseite heißt es explizit, dass weder Leder noch exotische Häute (z. B. Python, Krokodil, etc.) für ihre Kollektionen verwendet werden.

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Tipps zum Umstieg auf vegane Kleidung

Für Christian Wille ist klar: „Wenn sich die Leute überhaupt schon mal für vegane Mode interessieren, ist das auf jeden Fall ein guter Anfang, um umweltfreundlichere Mode zu unterstützen.“ Auch wenn künstliche Materialien wie Nylon oder Polyester im Prinzip vegan sind, empfiehlt sie dennoch den Fokus erstmal auf pflanzliche Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Viskose zu legen. Kunststoffe sollten eher bei Funktionskleidung gekauft werden. Die gängigen Vorurteile gegen Kunstleder oder Kunststoffe kann Christina nicht bestätigen. Denn ein qualitativ gut gefertigter Kunstlederschuh hält mindestens genauso lange wie ein Lederschuh. Wer auf vegane Kleidung umsteigen will, sollte auch nicht gleich seinen ganzen Kleiderschrank ausmisten und alles neu kaufen. Nachhaltiger ist es, Lederschuhe, Wollpullover und Seidentops einfach so lange es noch geht aufzutragen.

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Auch Promis leben vegan

Nicht wenige Promis bezeichnen sich als Veganer und meinen damit meist ihre Ernährungsweise. Von Schauspielern wie Alicia Silverstone, Rooney Mara, Brad Pitt bis hin zu Künstlern wie Moby oder Usher – sie alle bemühen sich um eine vegane Ernährung.

Schauspielerin Anne Hathaway trieb es sogar noch weiter. Für die Dreharbeiten zu ihrem Film „Les Misérables“ startete sie nicht nur eine vegane Diät, sondern verzichtete auch auf Lederprodukte. Die Folge? Selbst die Schuhe, die Hathaway in ihrer Rolle als Fantine trug, wurden speziell aus veganem Leder gefertigt. Doch schon zwei Jahre später warf sie die vegane Lebensweise wieder über Board. Gegenüber der amerikanischen Harper‘’’s Bazaar gab sie zu, dass ihr bei den Dreharbeiten zu „Interstellar“ mit einer rein veganen Ernährung einfach die Energie für die körperlich anstrengende Rolle fehlte.

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Achtung vor versteckten Tierprodukten

Auf Etiketten von Kleidungsstücken sind die Materialien zum Glück größtenteils eindeutig gekennzeichnet. Allerdings gibt es immer wieder kleine Fallen, hinter denen sich tierische Produkte verbergen, die auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar sind. Oftmals handelt es sich dabei um nicht vegane Accessoires oder kleine Details, die in die Kleidung eingearbeitet sein können.

Knöpfe

Knöpfe auf Jeans, Jacken oder Blusen sind teilweise aus Horn, Knochen oder Perlmutt gefertigt. Achten Sie hier auf entsprechende Hinweise auf den Etiketten.

Federn, Muscheln und Perlen

Kleine Details können oftmals den gesamten Look ausmachen. Gerade in der Festivalsaison darf es auch gerne mal etwas mehr davon sein. Muscheln am Bikini, Federohrringe und Perlenschmuck inklusive. Achten Sie hier auf Alternativprodukte und greifen Sie lieber zu synthetischem Modeschmuck. Diese Materialien findet man oft nicht auf dem eigentlichen Etikett, sondern auf einem Zusatzlabel wieder, deshalb Augen auf beim Kauf!

Themen Nachhaltigkeit
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