29. März 2021, 4:43 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Erst wenn wir Unterwäsche bei 60 Grad waschen, wird sie richtig sauber? Stimmt nicht! STYLEBOOK verrät, warum Waschen bei hohen Temperaturen in den meisten Fällen gar nicht notwendig ist.
Unterwäsche, Bettwäsche und erst recht Handtücher sollten bei mindestens 60 Grad in die Trommel – so die langläufige Annahme. Bis heute halten sich die meisten Deutschen daran, schließlich machte es schon die Oma so. Die damaligen Waschpulver entfalteten ihre Reinigungskraft erst bei höheren Temperaturen. Tatsächlich hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten einiges verändert, die modernen Waschmittel bringen die gleiche Leistung schon bei 20 oder 30 Grad Wassertemperatur, wie Stiftung Warentest erklärt. Kleidung bei hohen Temperaturen zu waschen, ist also meist unnötig.
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Kleidung waschen – das rät das Umweltbundesamt
Die Folge: Wir waschen Kleidung viel zu heiß! Laut Umweltbundesamt sind in herkömmlichen Privathaushalten Waschgänge bei 20, 30 oder 40 Grad sogar bei Weißwäsche völlig ausreichend. Wer sich daran hält, schont nicht nur Farbe und Gewebe, sondern spart richtig Geld. Für die Energiekosten einer 60-Grad-Wäsche lässt sich fast zweimal bei 40 Grad oder sogar dreimal bei 30 Grad waschen.
Fazit: Wer Kleidung heiß waschen möchte, wäscht teuer, aber nicht zwangsläufig sauberer. Und auch in puncto Hygiene muss sich keiner sorgen. Die heutigen Waschmittel enthalten Enzyme, die bereits bei niedrigen Temperaturen keimtötend wirken.
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Es gibt Ausnahmen…
Manchmal muss dennoch der Temperaturregler an der Waschmaschine hoch gedreht werden. Wer mit einer heftigen Grippe im Bett lag, sollte hinterher sein Bettzeug auf jeden Fall bei mindestens 75 Grad in die Maschine stecken. Nur dann kann sichergestellt werden, dass auch wirklich allen Bakterien der Garaus gemacht wird. Die gleiche Regel gilt in bestimmten Fällen für Allergiker. Darüber hinaus sollte jeder Waschmaschine einmal im Monat eine 60-Grad-Runde gegönnt werden – das verhindert laut dem Umweltbundesamt zuverlässig, dass sich ein muffig riechender Biofilm aus Mikroorganismen in der Maschine bildet.
Mit Material von dpa