16. August 2017, 13:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Er ist aus deutschen Haushalten nicht wegzudenken: Röstkaffee, Filterkaffee, Espresso, Latte Macchiato — ohne das beliebte Heißgetränk kommen die wenigsten durch den Tag. Was allerdings kaum einer weiß — das schwarze Gold kann wesentlich mehr, als nur spröder Koffein-Kick zu sein. Auch unter den Augen, auf dem Kopf, im Pflanzenkübel oder als Holzbeize kann Kaffee Wunder bewirken.
Des Deutschen liebstes Getränk ist mit Abstand nicht das Bier und auch nicht das durstlöschende Wasser. Vielmehr kommt kaum einer ohne Kaffee aus. 162 Liter pro Kopf konsumiert der Deutsche laut einer Studie von Tchibo zusammen mit Brand Eins Wissen und Statista. Doch wie so oft holen wir nicht das maximale aus dem Alltäglichen. Wer glaubt mit dem aufgebrühten Kaffeesatz lässt sich nichts mehr anfangen, der irrt. Und zwar gewaltig. Eine Schale Kaffeesatz im Kühlschrank beseitigt zum Beispiel üble Gerüche in eben diesem. Und das ist längst nicht der einzige Ort, an dem die Reste aus der Filtertüte ihre Wirkung zeigen.
Feindbild Kaffee?
Lange Zeit wurde behauptet, dass übermäßiger Kaffeekonsum dem Körper schadet und ihn austrocknet. Das sollte sich besonders durch fahle Haut kennzeichnen. Und tatsächlich ist ein exzessiver Kaffeegenuss nicht die beste Variante, dem Körper Flüssigkeit zuzuführen. Auch führt Koffein eher selten zu dem erhofften Power-Kick. Doch — in Maßen getrunken — ist der Schrecken rund um den Kaffeebecher weniger dramatisch als angenommen. Kaffeetrinker scheiden kaum mehr Flüssigkeit als Nichtkaffeetrinker aus und Dank der Antioxidantien soll sogar eine Anti-Aging-Wirkung eintreten. Was innerlich funktioniert, sollte doch auch äußerlich eine Wirkung haben.
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Kaffee für die Haut
Gemahlener, aufgebrühter Kaffee muss nicht immer in den Müll wandern: Als Peeling lassen sich mit dem (abgekühlten!) Kaffesatz Hautschüppchen rund um die T-Zone entfernen oder aber als Ganzkörper-Scrub gleich von oben bis unten die Haut auffrischen. Hierzu einfach den Kaffeesatz mit Kokos- oder Olivenöl vermengen, eine Messerspitze Zimt unterheben und wer es richtig schön schrubbig mag, der fügt noch zu gleichen Teilen Kokos Palmzucker unter. Fertig ist das ganz besondere DIY-Beautyprodukt.
Auch die verhasste Cellulite lässt sich durchaus mit der Kaffeebohne bekämpfen. Als Peeling einmassiert wird die Durchblutung angeregt, durch das Koffein Wassereinlagerungen gelockert und somit das Hautbild verfeinert. Auch die Kopfhaut soll durch intensive Kaffee-Massage angeregt werden. Ob das den Haarwuchs tatsächlich fördert, ist allerdings nicht bewiesen.
Ähnlich wie Teebeutel kann man immerhin auch eine Paste aus Kaffeesatz und Kokosöl unter die Augenpartie auftragen und somit dunklen Ringen und Tränensäcken den Kampf ansagen. 15 bis 20 Minuten sollten reichen, danach mit Wasser abspülen. Aber nicht nur als Beautyprodukt ist die Weiterverwertungskette rund um den Arabica ausgeschöpft.
DIY-Heimwerkstatt mit Kaffee
Was den Körper schöner machen soll, das kann auch den alten Holztisch aufwerten. Wer den verwitterten Holzlook anstrebt, der mischt einfach einen Esslöffel aus der Filtertüte mit Weißweinessig in einem Glas, legt Stahlwolle dazu und lässt das ganze 24 Stunden verschlossen ziehen. Danach die zu behandelnde Holzfläche mit der Wolle abreiben, trocknen lassen und nach Bedarf wiederholen. Das Holz wirkt dunkler und der angesagte Used-Look garantiert somit einen echten Hingucker. Stahlwolle und Kaffeesatz sind auch als Putzmittel für alte Töpfe ein echter Geheimtip. Und wer den Holzkohlengrill oder Kamin reinigt, der wird mit einer Schicht feuchtem Kaffeesatz weniger Dreck verursachen — einfach über die Asche streuen und dann wegfegen.
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Kaffeepause mal anders
Der Klassiker ist natürlich der Einsatz von Kaffee beim Kompostieren und als Dünger für Pflanzen. Schon Großmütter wussten, dass Kaffee nicht nur im Becher taugt, sondern auch Mikroorganismen anregt. Das lässt die Balkonpflanze blühen und hält sogar Schnecken und Würmer fern. Apropos Pflanzenfresser: Auch Fleisch wird durch einen Mantel aus Kaffeesatz zarter, vorausgesetzt er wirkt einige Stunden ein und wird dann abgeputzt. Aber auch als Marinade lässt sich ein „Smoky flavor“ erzeugen.
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