16. November 2017, 11:06 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wohl kaum ein Kleiderschrank, in dem nicht zumindest ein Hemd hängt! Dennoch gilt: Bei Pflege und Styling des Fashion-Allrounders gilt es, einige Dinge zu beachten. STYLEBOOK hat die wichtigsten Fakten zum Thema Männerhemden und Dresscode für Männer zusammengetragen.
Ein Fakt, der sicher vielen nicht bekannt ist: Bis ins 20. Jahrhundert rein galt das Hemd bei Männern eigentlich als Unterbekleidung. Sichtbar war nur der Kragen, der Rest wurde stets von einer Weste bedeckt. Doch nachdem das Tragen einer Weste nicht mehr wichtig wurde und Männer sogar anfingen, in der Freizeit ihr Sakko abzulegen, änderte sich die Wahrnehmung von Hemden.
Gut 17 Hemden pro Mann
Heutzutage besitzt der durchschnittliche Mann 17,1 Hemden, von denen 7,2 Businesshemden sind und 9,9 so genannte Casualhemden, die nur in der Freizeit getragen werden. Das ergab eine Umfrage von manager-magazin.de. Fürs Business setzen die meisten Männer auf klassische Farben wie Weiß und Blau. Das Freizeithemd darf da schon mutigere Farben und Muster aufweisen. Doch für beide Sorten gelten Stilregeln, die jeder Mann kennen sollte.
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1. Die häufigsten Fehler
Zu groß: Die meisten Männer kaufen ihre Hemden zu groß, das gilt besonderes für Businesshemden. Als Regeln gelten: zwischen Hals und Kragen darf maximal ein Finger passen, die Ärmel sollten bis zur Daumenwurzel reichen oder mindestens 1 cm unter dem Jacket-Ärmel herausragen. Wird das Hemd in die Hose gesteckt, dürfen an den Seiten keine Beulen oder Falten entstehen.
Zu klein: Wenn es über Brust und Bauch spannt, die Ärmel schon am Handgelenk enden oder das Hemd gar hinten so kurz ist, dass es aus der Hose rutscht, dann ist selbst das eleganteste Businesshemd definitiv zu klein. Sehr große Männer sollten deswegen auch auf extra-lange Hemden zurückgreifen.
Knitterfalten: Ein Hemd muss gebügelt werden, da gibt es leider keine Alternative. Für Faule gibt es zum Glück bügelfreie oder zumindest bügelleichte Hemden.
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Rausblitzendes T-Shirt: Ein Unterhemd oder Shirt sollte auf keinen Fall am Hemdkragen rausgucken, auch nicht wenn das Hemd einen Knopf geöffnet ist. Rundhalsausschnitt sollte wirklich nur mit Krawatte getragen werden.
2. Qualitätsmerkmale von Hemden
Ein hochwertiges Hemd sollte idealerweise nicht aus Kunststoffen wie Polyester, sondern aus Baumwolle oder Leinen gearbeitet sein. Auch Knöpfe aus Plastik sehen im Vergleich zu Perlmuttknöpfen billig aus. Allerdings haben sich Plastikknöpfe vor allem wegen des Preisunterschieds zu Perlmutt durchgesetzt. Beim Kauf sollte zumindest darauf geachtet werden, dass der Farbton der Knöpfe ebenmäßig ist und die Größe dem Stil des Hemdes entspricht. Ein Augenmerk sollte auch auf die Nähte gelegt werden: Je enger die Stiche, desto strapazierfähiger ist das Hemd beim Tragen. Als Faustregel gilt: Auf 1 cm kommen ca. acht Stiche.
3. Ärmel und Manschetten
Grundsätzlich ist ein langer Ärmel der Kurzarm-Variante vorzuziehen. Das langärmlige Hemd wirkt eleganter, hält wärmer und kann unterm Sakko getragen werden. Das Kurzarmhemd kommt ursprünglich aus der Sportmode und hat im Geschäftsalltag eigentlich nichts zu suchen. Vor allem, weil es auf keinen Fall mit einer Krawatte kombiniert werden sollte. Zusätzlich gilt: die Manschette eines Hemdes sollte immer zu sehen sein. Dabei spielt keine Rolle, ob die Manschette geknöpft wird oder von Manschetten-Knöpfen gehalten wird. Letztere Variante wirkt natürlich besonders elegant und sollte bei feierlichen Anlässen bevorzugt werden.
4. Zu welchem Hemdkragen passt eine Krawatte?
Es gibt die unterschiedlichsten Kragenformen: Kent-Kragen (der klassischste unter den Krägen), Haifisch-Kragen, Buttondown-Kragen, Tab-Kragen, Kläppchen-Kragen und nicht zu vergessen kragenlos. Hemdenhersteller wandeln die Kragenformen je nach Trend häufig leicht ab oder interpretieren klassische Kragenformen neu. Deshalb gilt vor allem eine wichtige Regel: Liegen die Kragenenden auf dem Hemd auf (z.B. beim klassischen Kent-Kragen), kann eine Krawatte getragen werden. Werden die Kragenenden auf das Hemd geknöpft (Buttondown-Kragen) gehört keine Krawatte dazu. Extra-Tipp: Scheuert der Kragen am Hals? Dann bloß nicht mit Wund- oder Heilsalben entgegen wirken. Die hinterlassen nämlich einen fiesen Fettrand am Kragen, der beim Waschen nur schwer raus geht. Stattdessen lieber den Kragen eine Nummer größer wählen oder auf ein hochwertigeres Material setzen.
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5. Hemd in die Hose oder nicht?
Ob das Hemd in die Hose gesteckt wird oder doch lässig drüber hängen darf, hängt nicht nur von der Figur ab, sondern auch vom Umfeld: Stilexperte Bernhard Roetzel weiß: „Im Büro gehört das Hemd in die Hose. Außerhalb des Arbeitsraumes kann das Hemd über der Hose getragen werden, zum Beispiel über Jeans oder Chino. Oder: Ein kariertes Flanellhemd über der Cordhose. Das geht auch mit einem lässigen Sakko oder einem Pullover darüber.“
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6. Was trägt Mann unter dem Hemd
Es ist keine Pflicht etwas unter dem Hemd zu tragen. Schließlich ist das Hemd als solches ja schon eine Unterbekleidung – nämlich unter dem Anzug. Doch wer Schweißränder im Sommer und Frieren im Winter vermeiden möchte, sollte auf ein Unterhemd setzen. Am besten aus angenehmer Baumwolle und möglichst körperbetont, damit es unter dem Hemd keine Falten schlägt.
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7. Hemden richtig waschen
Die meisten Männer haben keine Lust, ihre Hemden zu bügeln und bringen sie deshalb kiloweise in die nächste Reinigung. Dort werden sie ganz konventionell in der Waschmaschine gewaschen, gestärkt und gebügelt. Mit ein paar Tricks kann man sich das Waschen und Bügeln zu Hause aber sehr viel einfacher machen.
- Hemden nie auf voller Drehzahl schleudern. Umso nasser die Hemden noch sind, desto weniger verknittert kommen sie aus der Maschine. Zusätzlich hängen sie sich beim Trocknen aus, was Falten verringert.
- Hemden zum Trocknen auf Bügel hängen und den obersten Knopf schließen. So trocknet der Kragen schon in der richtigen Form und es entstehen keine Knickfalten von der Wäscheleine
- Hemden bügeln, wenn sie noch leicht feucht sind. Dann lassen sich Falten nämlich viel einfacher weg bügeln und selbst schwierige Stellen werden glatt.
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