4. September 2015, 10:48 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein neues Mittelchen erbittet Platz im Badezimmerschrank: die „Essenz“. In Korea längst ein wesentlicher Bestandteil der Pflegeroutine, gilt sie auch bei uns zunehmend als Geheimwaffe für tolle Haut. STYLEBOOK.de fragt den Experten, was es damit sich hat.
BB Creams, Vlies-Masken, Layering – wer hat’s erfunden? Die Südkoreanerinnen! Das asiatische Land ist die Brutstätte für Beauty-Hypes. Neuester Kosmetiktrend: Die Verwendung von Essenzen. Und die sind jetzt auch in Europa angekommen, z. B. „Cellular Perfect Skin Nacht Essenz“ von Nivea (ca. 14 Euro), „Iris Extract Essence“ von Kiehl’s (43 Euro) oder „Eudermine“ von Shiseido (ca. 60 Euro).
Sind Essenzen die neue Seren?
Essenz und Serum sind unterschiedlich konzipiert: Seren sind dickflüssige Tinkturen mit einer hohen Konzentration an Nährstoffen, ausgerichtet auf ein konkretes Hautproblem oder Pflegeziel, die partiell im Gesicht aufgetragen werden
Essenzen sind ebenfalls hoch angereichert, aber für das gesamte Gesicht gedacht und leichter formuliert als eine Feuchtigkeitslotion. Sie wird nach Reinigung und Gesichtswasser aufgetragen, also wenn die Haut am saubersten ist, und zwar ähnlich wie das Serum mit den Fingerspitzen auf die Haut geklopft
Wozu?
Die Essenz soll die Haut für die Pflegewirkstoffe empfänglicher machen, die im Anschluss angewandt werden. Gleichzeitig soll die Essenz die obere Hautschicht anreichern und verdichten, damit sie das eintretende Licht gebündelter reflektieren könne – für einen strahlenden Teint
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Das sagt der Experte!
STYLEBOOK.de sprach mit Dr. Timm Golüke, Dermatologe aus München, der eine Essenz nicht unbedingt für nötig hält. Korea sei in Sachen Hautpflege sehr innovativ, räumt er ein, und schon kulturell bedingt betrieben Frauen hier einen besonders großen Beauty-Aufwand. „Nicht alles davon lässt sich auch auf unsere Haut übertragen.“
So sei die Essenz ein Zwischenschritt in der Vorbereitungsroutine, den ein mildes Hautpeeling genauso gut leisten könnte. Und für eine verbesserte Lichtreflektion und den entsprechenden Strahle-Teint sorgen für gewöhnlich bestimmte Sauerstoffverbindungen im Produkt, die oft bereits im Serum oder der Pflege enthalten seien.
Dr. Golüke warnt, das Cremen und Schmieren nicht zu übertreiben. „Wer seine Haut überpflegt, riskiert langfristig eine Entzündung“, so der Experte, „also eine Periorale Dermatitis.“
Fazit: Die neuen Essenzen werden bei Beauty-Junkies sicher ihre Anhänger finden. Wirklich nötig sind sie nicht. Schließlich können sie nicht mehr oder weniger, als die bisher bekannten Cremes, Seren und Elixiere.