27. September 2017, 11:48 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
„Ich hab‘ meine Wohnung feng-shui-mäßig ein bisschen verändert“ – Sätze wie diesen kennen wir alle aus dem Freundeskreis. Die Lehre aus Fernost ist weit verbreitet, die Sehnsucht nach Ordnung und Harmonie in den eigenen vier Wänden ist groß. Aber was steckt eigentlich genau hinter Feng Shui? STYLEBOOK erklärt die wichtigsten Grundregeln!
Die alte chinesische Harmonielehre soll das Leben in Einklang bringen, Geborgenheit schaffen und sogar Konflikte innerhalb einer Familie oder Partnerschaft lösen. Im Mittelpunkt steht die Lebensenergie, das sogenannte Chi, das von „Feng“ und „Shui“ angetrieben wird, was im Chinesischen „Wind“ und „Wasser“ bedeutet. Kann die Energie ungehindert durch die Räume der Wohnung und den Garten fließen, steigt die Zufriedenheit und das Wohlbefinden, so das Mantra.
Neun Zonen liegen dem persönlichen Glück zugrunde
Die Grundlagen der Lehre sind komplex. Von verschiedenen Zonen ist da die Rede, die wiederum unterschiedlichen Lebensbereichen entsprechen. Jede Zone kann wiederum positiv durch den Einsatz von Farben und Möbeln in Szene gesetzt werden. Dabei sollen außerdem die fünf Elemente des Feng Shui – Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser – verstärkend wirken.
Die verschiedenen Zonen im Überblick:
Karriere steht nicht allein für beruflichen Erfolg, sondern verkörpert auch den Sinn des Lebens, quasi die Berufung des Menschen. Hier sollen besonders Blautöne förderlich wirken.
Wissen erreicht man laut alter chinesischer Schriften durch Ruhe, Stille und Weisheit. Die entsprechende Zone sollte gegen Nordosten gerichtet sein und wird durch die Farben Gelb und Braun gestärkt.
Freunde sind wichtige Stützen im Leben: Diesen Bereich sollte man laut der Lehre in metallischen Farben wie Weiß, Grau, Silber oder Gold gestalten.
Ähnliche Farben sollten auch jene Zone ausmachen, die für Kinder steht. Hierbei handelt es sich aber nicht nur um Nachkommen, sondern auch um Kreativität und Fantasie. In diesem Bereich könnte beispielsweise ein Arbeitszimmer liegen.
Partnerschaft steht für zwischenmenschliche Beziehungen und sollte sich in sanften Formen und weichen Textilien widerspiegeln. Eine gemütliche Sitzecke passt sehr gut in diese Zone.
Familie bedeutet Gesundheit, Vitalität und Bewegung und wird vor allem durch Farben wie Blaugrün und Grün gefördert.
Reichtum wird durch Grüntöne beflügelt, aber auch Rottöne können helfen. Der Begriff wird im Feng Shui als finanzieller Wohlstand, aber auch als geistiger Reichtum interpretiert. Ein paar Münzen in einer Schale können außerdem hilfreich sein.
Ruhm ist nicht zwangsläufig mit Berühmtheit gleichzusetzen, sondern steht auch für die persönliche Außenwirkung. Dieser Bereich der Wohnung sollte hell und lichtdurchflutet sein. Passende Farben wären Orange und Rot.
Tai Chi ist die Mitte, das Zentrum. Es steht für Gesundheit und Ausgewogenheit und ist die Zone, die man mit Gelb- und Ockertönen ausstatten sollte, falls man sich abgeschlagen und demotiviert fühlt.
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Grundregeln des Feng Shui
Ein erfahrener Feng-Shui-Berater kostet Geld, allerdings kann man mit kleinen Veränderungen die Sache auch selbst in die Hand nehmen. Schließlich kennt jeder sein Umfeld und seine Möglichkeiten am besten – und Ziel der Harmonielehre ist es, dass man sich mit dieser Umgebung in Einklang bringt. Drüber hinaus soll Feng Shui ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Gebäude und Außenanlagen sowie zwischen Haus und Innenräumen schaffen.
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Ordentlicher Eingangsbereich
Der Eingangsbereich ist ein zentraler und wichtiger Punkt im Feng Shui. Hier tritt die Energie ein und verteilt sich im restlichen Haus oder in der Wohnung. Daher sollte der Bereich Ruhe verströmen – Holzmöbel, gedeckte, helle Farben, geschlossene Schränke und ein zugewiesener Platz für Dinge des Alltags wie Schlüssel sorgen für genug Ordnung, damit der Energiefluss nicht beeinträchtigt wird.
Bett an die Wand
Das Bett sollte mit dem Kopfteil zur Wand stehen und nicht zwischen Fenster und Tür platziert sein. Mit einer Wand im Rücken und der Tür im Blick fühlt man sich sicherer und geborgener – das gilt übrigens auch für die Platzierung von Schreibtischen, Stühlen, Sesseln und Sofas.
Keine Spiegel im Schlafzimmer
Spiegel hingegen gehören nicht in Schlafzimmer, da sie dort die Energie „verschlucken“ und den Schlaf stören. Auch gegenüber der Eingangstür sollten keine Spiegel hängen. Das sorgt nämlich für eine Reflexion der Energie, die in das Haus eindringen möchte, die Konsequenz: Man fühlt sich nicht willkommen. In Räumen, die zum Treffpunkt für Familie und Freunde werden, also Wohn- oder Esszimmer, sind Spiegel gern gesehen, verstärken die positive Energie und sorgen für Weite.
Offene Türen
Für den idealen Fluss der Energie sollten alle Möbel entfernt werden, die „im Weg stehen“. Die Durchgänge sollten offen und weitläufig gestaltet und die Türen meist offen sein – das schließt natürlich die Haustür aus –, um dem Chi den optimalen Weg zu bieten. Schränke, Kommoden und weitere Aufbewahrungsmöbel sollten lieber geschlossen bleiben, um keine Ablenkungen zu schaffen, und außerdem keine scharfkantigen Ecken formen. Besser sind sanfte, geschwungene und ovale Formen, an denen die Energie entlangfließen kann.
Ordnung schaffen und Dekorieren
Eine sehr einfache Regel aus dem Alltag gehört auch im Feng Shui zu den Grundregeln: Ordnung muss sein. Aufräumen, Ausmisten und Entrümpeln sind deswegen Basics, um mit Feng Shui überhaupt starten zu können, Chaos und Krempel schränken nämlich den Fluss des Chi ein. Das heißt aber nicht, dass Deko generell verboten ist. Die sollte allerdings nicht zu überladen sein und farblich zur Einrichtung passen.
Getrennte Nutzung
Ordnung sollte auch im thematischen Sinne in der Wohnung herrschen. Der Arbeitsplatz sollte nicht in der Nähe des Sofas sein, aber auch nicht direkt neben dem Bett. Jeder Bereich sollte seine bestimmte Funktion haben und die Funktionen sollten stets klar voneinander getrennt sein.
Grün in der Wohnung
Pflanzen bringen positive Energie und beleben Ecken in der Wohnung wieder, die kaum genutzt werden. Doch die Energie kann durch das Grün nur verstärkt werden, wenn die Pflanzen gesund und gepflegt sind.
Tageslicht und künstliche Lichtquellen
Die Räume sollten so hell wie nur möglich sein, Licht ist Lebensenergie! Komplettes Abschirmen und Abdunkeln sind ein No-Go im Feng Shui und schränken das Chi ein. Allerdings kann auch mit künstlichen Lichtquellen nachgeholfen werden.
Fließendes Wasser
In der Philosophie des Feng Shui ist Wasser gerne gesehen. Das ist auch der Grund, weshalb man im asiatischen Raum häufig kleinere Brunnen in geschlossen Räumen oder an der Eingangstür antrifft. Es ist ein empfohlenes Accessoire, um die Energie in Schwung zu halten. Tropfende Wasserhähne hingegen sollten sofort repariert werden…
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Feng Shui ist kein Hexenwerk
Feng Shui klingt für viele nach viel Esoterik und spirituellem Unsinn. Aber eigentlich muss man nicht an das Chi glauben, um diese simplen Regeln in seiner Wohnung umzusetzen. Denn eigentlich handelt es sich um Vorgaben, die jeder, der sich nur ein bisschen mit Inneneinrichtung beschäftigt, bereits kennt: Das Bett darf nicht im Weg stehen, der Arbeitsbereich sollte getrennt vom Schlafzimmer sein, lichtdurchflutete Räume fördern das Wohlbefinden. Und: Entrümpeln tut gut! Und ist auf jeden Fall der perfekt Ausgangspunkt für ein besseres Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden.
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