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Know-how für den Halsbinder

Knoten, binden, pflegen: Was Mann über die Krawatte wissen muss

Mann mit Krawatte
Lässig mit Weste und Krawatte: Business-Look muss nicht spießig sein Foto: Getty Images
Tomas Spohn

11. Oktober 2017, 12:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zu breit, zu schmal, zu lang, zu kurz, mit Muster oder ohne – es gibt wohl kaum ein Mode-Accessoire, an dem sich so die Geister scheiden wie an der Krawatte. Für manche ein spießiges No-Go, für andere das ultimative Must-have zum Anzug. Alles, was Sie rund um den Schlips wissen sollten!

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So gut wie jeder dürfte mindestens eine im Schrank hängen haben, echte Liebhaber füllen damit ganze Schubladen: Die Krawatte ist definitiv ein Klassiker in Sachen Männer-Fashion. STYLEBOOK.de hat die besten Tipps und Tricks!

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Die Geschichte der Krawatte

Die Anfänge der Krawatte reichen weit in die Vergangenheit. Auch wenn die Halsbinde bzw. das Halstuch gerne im soldatischen Bereich verordnet wird und tatsächlich oftmals Bestandteil der Militäruniform war, herrscht Konsens darüber, dass niemand Geringerer als Ludwig XIV. der Cravate im Jahr 1663 zur Popularität verhalf. Seine Begeisterung für die um den Hals geschlungenen Tücher, deren Enden bis auf die Brust hingen, hatte er sich wiederum bei kroatischen Soldaten abgeguckt (à la Croate, also „nach kroatischer Art“) und optimierte das Stück Stoff dank eines eigenen „Cravatier“ zum seidenen Spitzentuch. So erhob er es in den Style-Kosmos und setzte einen Trend, den der Adel schnell für sich entdeckte. Kroatien ist allerdings bis heute Stolz darauf, modischer Vorreiter in Sachen Krawatte gewesen zu sein.

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Mann mit Krawatte
Auch wenn die Krawatte nicht mehr die Bedeutung hat wie vor einigen Jahrzehnten – im Job kommen nach wie vor viele Männer nicht an dem Accessoire vorbei Foto: Getty Images

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Die Krawatte im Wandel der Zeit

Schnell wurde aus der Halsbinde, dem Halstuch oder der Halsschleife mehr als ein kleidsames Accessoire der Aristokratie. Die Krawatte wurde zum Politikum, Proletariat, Revolutionäre oder Künstler griffen demonstrativ zu Baumwoll- oder roten Tüchern, verzichteten komplett auf das Statussymbol bzw. erhoben die Art und Weise eine Krawatte zu tragen/zu binden zu einer Kunstform. Noch im letzten Jahrhundert war die Krawatte noch immer als Aushängeschild und Zeichen von Seriosität und Erfolg ein gern gesehenes, maskulines Kleidungsstück. Doch auch Frauen fanden bald Gefallen an dem Halsbinder. Wer sich abgrenzen und nicht dem Establishment zugehörig sein wollte, der lehnte die Halsbinde leidenschaftlich ab. Heutzutage wird die Krawatte oft mit Spießigkeit verbunden – zu unrecht, finden wir. Denn sie geht auch stylisch!

Hemd und Krawatte
Stoff und Muster der Krawatte sollten perfekt auf den Stil des Trägers abgestimmt sein Foto: Getty Images

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Die klassischen Krawattenknoten

Es soll mehr als 180 Varianten des Knoten geben, doch ganz ehrlich: Das muss man nicht wissen, geschweige denn mit filigraner Fingerfertigkeit nachmachen können. Auch Stilexperte und Autor Bernhard Roetzel empfiehlt, sich auf die Klassiker zu konzentrieren: „Es gibt dutzende Varianten von Knoten, die aber niemand braucht. Wichtig sind nur der Four-in-hand-Knoten und der Albert-Knoten. Halber und ganzer Windsor sind nicht empfehlenswert, da der V-förmige Knoten sehr klobig und gedrungen wirkt. Der beste Knoten ist der Four-in-hand, er passt immer und zu jedem.“ Daneben ist auch der Manhattan-Knoten eine beliebte und einfache Form, die Krawatte zu binden.

Die richtige Krawattenlänge ist oberstes Gebot

„Es gibt keine absolute Länge, die korrekt ist, vielmehr immer nur eine korrekte Länge in Relation zur Höhe des Hosenbunds“, sagt Stilexperte Bernhard Roetzel. Dennoch begehen selbst versierte Krawattenträger häufig diesen grundlegenden Dresscode-Fehler: Wer sich daran stört, dass die Krawatte des Chefs weit über dem Hosenbund hängt und somit vor der Körpermitte hin- und her baumelt, der sollte diesen Tipp weitergeben. Oder sich darauf besinnen, dass die Krawatte nicht umsonst laut Sigmund Freud als hängendes Phallussymbol betrachtet werden kann.

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Die Grundregeln der Krawatten-Reinigung

Gleich vorab: Wer die Krawatte hoffnungsvoll beim Schonwaschgang in der heimischen Waschmaschine reinigt, dürfte wenig Freude haben. Denn wenn es sich nicht um eine grobe Baumwoll-Krawatte handelt, wird selbst ein sanftes Waschprogramm das Material zu einem unschönen Stück Stoff verformen. Da hilft dann auch kein Bügeleisen mehr. Daher gilt: „Krawatten nur chemisch reinigen, niemals waschen. Vorsicht bei der punktuellen Fleckenbehandlung, Waschbenzin kann nach dem Trocknen Ränder hinterlassen,“ so Berhard Roetzel. Und empfiehlt den Gang zum Textil-Profi in der Wäscherei.

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„Der Gürtel ordnet sich der Krawatte natürlich unter“, erklärt der Experte. Krawatte und Hemd sollten aufeinander abgestimmt werden, Gürtel und Schuhe bilden hingegen eine farbliche Einheit und Experimente sind nur für Modemutige und fashion-versierte Herren empfehlenswert.

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