20. Dezember 2017, 10:48 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Vor über 15 Jahren flimmerte die erste Folge von „Berlin,Berlin“ über die deutschen TV-Bildschirme. 2005 war Schluss mit den schrägen Großstadtabenteuern von Lolle, Sven, Hart, Sarah und Co. Was machen die sympathischen Hauptdarsteller heute?
Keine Frage: Lolle, Sven, Hart und all die anderen aus „Berlin, Berlin“ tragen zumindest eine Teilschuld an dem ganzen Berlin-Hype, der bis heute anhält. Vier Staffeln lang haben wir von 2002 bis 2005 mit Lolle mitgefiebert, was aus ihrer Liebe zu Sven wird, ob sie ihren großen Traum als Comiczeichnerin verwirklichen kann und ob sie aus all dem absurden Schlamassel, in den sie hineingerät, auch wieder heil herauskommt. Ja, seitdem sind 13 Jahre vergangen und natürlich hat sich bei den Hauptdarstellern auch viel getan. STYLEBOOK verrät, was in der Zwischenzeit aus ihnen wurde.
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Felicitas Woll – Carlotta „Lolle“ Holzmann
Felicitas Woll wird wohl für ihre Fans immer die „ewige Lolle“ bleiben, die frech und immer ein bisschen über das Leben staunend in „Berlin, Berlin“ von einem Fettnäpfchen ins nächste schlitterte. Einzig die feuerroten Haare sind jetzt einem dunkelblond gewichen. Woll überzeugte in ihrer Rolle so sehr, dass sie für ihre Lolle 2002 mit dem Deutschen Fernsehpreis, 2003 mit dem Grimme-Preis und 2004 mit der Goldenen Rose von Luzern für die beste weibliche Sitcom-Hauptrolle ausgezeichnet worden ist. Nach dem Serien-Aus zeigte die heute 37-Jährige, dass sie schauspielerisch noch viel mehr drauf hat als charmanten Klamauk, wie sie in dem Kriegs-Drama „Dresden“ (2006) und in dem Thema häusliche Gewalt und Mord behandelten Film die „Die Ungehorsame“ (2015) unter Beweis stellte. Privat hat die Schauspielerin trotz ihres hohen Bekanntheitsgrades sich nie viel aus Star-Rummel, Promi-Partys und roten Teppichen gemacht. Landidyll ist ihr wichtiger als Großstadtrubel, so lebt sie mit ihrer 2006 geborenen Tochter in einem Mehrgenerationen-Projekt in einem Dörfchen bei Kassel, wo sie ihre freie Zeit mit Yoga, meditieren und Musik machen verbringt. Im Sommer 2017 verkündete sie, noch diesen Winter zum zweiten Mal Mama zu werden.
Jan Sosniok – Sven Ehlers
Nicht nur „Lolle“ wurde bei seinen strahlenden Augen schwach, dessen Blau unter anderem dafür sorgte, dass Jan Sosniok (49) zunächst als Model arbeitete und erst dann zur Schauspielerei kam. Nach seinen beiden ersten Herzensbrecher-Rollen in „GZSZ“ und „Berlin, Berlin“ schaffte er es von 2010 bis 2014 in die Stammbesetzung der Rechtsanwalt-Serie „Danni Lowinski“, wo er den Schwarm von Hauptdarstellerin Annette Frier (43) spielte. An kleinen Rollen oder Gastauftritten hat es dem Gummersbacher nie gemangelt, aber es sollte noch bis 2013 dauern, bis sich sein absoluter Kindheitstraum bewahrheiten sollte. Seitdem verkörpert er als Nachfolger von Erol Sander (49) bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg den Apachen-Helden Winnetou. Für den mittlerweile Dreifach-Papa erfüllt er sich mit dieser Rolle eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. „Es ist schon sehr bewegend, den vielen Kindern, die unsere Show sehen, zu vermitteln, wie wertvoll Freundschaft ist, und wie wichtig der respektvolle Umgang mit der Mutter Erde“, sagte er 2014 in einem Interview mit dem Südkurier. Jan Sosniok ist also beruflich wie privat ganz in seinem Element angekommen.
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Matthias Klimsa – Hart
Sein Nachname bliebt während der ganzen Serie ein Geheimnis. Hart war eben einfach Hart, ein liebenswerter Kerl mit weichem Herz, der den besten Freund von Sven verkörperte und später mit Sarah Hermann zusammen kommt, inklusive gemeinsamen Kind und Verlobung. Nach dem Serien-Aus wurde es wieder etwas stiller um Matthias Klimsa, der seitdem weniger als Schauspieler, als vielmehr Synchronsprecher tätig ist. Seit 2008 leiht er sogar Kult-Katze Garfield in „The Garfield Show“ seine deutsche Stimme. Ganz von der Bildfläche verschwindet der 47-Jährige – der es übrigens seit Beginn seiner Karriere schafft, wenig bis kaum über sein Privatleben preiszugeben – aber trotzdem nicht. So taucht er immer wieder in kleineren Rollen, bzw. Gastauftritten in Serien wie „Hauptstadtrevier“, „SOKO“ oder „Tatort“ auf.
Rhea Harder-Vennewald – Sarah Hermann
Auch sie wurde genau wie Serien-Kollege Jan Sosniok mit „GZSZ“ bekannt, bevor sie in „Berlin, Berlin“ die Rolle der etwas schroffen, bei Männern trotzdem – oder gerade deswegen –hoch im Kurs stehenden Sarah Hermann verkörperte. Als gebürtige Ost-Berlinerin kann die 40-Jährige natürlich Berlinern, sodass die den schnodderigen Part der Serie bestens erfüllte. Noch während der Serie wurde Rhea übrigens privat schwanger, was die „Berlin, Berlin“-Macher dafür nutzen, auch ihre Rolle schwanger werden zu lassen. Sie stand also mit echtem Babybauch vor der Kamera! Nach kurzer Babypause ging es für Rhea auch schon weiter. Zunächst spielte sie 2005 die „Valerie“ in der Serie „Alles außer Sex“, bis sie 2006 bei ihrem immer noch aktuellen Alter Ego landete: „Franzi“ aus der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“. Seit 2009 leiht sie zudem der „Gaby“ in den TKKG-Hörspielen ihre Stimme. Und privat? Im Juni 2013 heiratete Harder ihren langjährigen Freund Jörg Vennewald, mittlerweile hat ihr „Berlin, Berlin“-Baby noch zwei Geschwisterchen hinzu bekommen. Als Wahlheimat hat sich die fünfköpfige Familie Hamburg ausgesucht.
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Sandra Borgmann – Roaslie Butzke
Lolles erste und beste Freundin ist mitten im sozialen Brennpunkt der Großstadt aufgewachsen, was „Rosalie Butzke“ hart im Nehmen, aber auch im Austeilen, macht. Sie verkörpert die lesbische „Punker-Antiheldin“, was für die Geschichte ein interessanter Kontrast zu Lolles behüteter Kleinstadt-Naivität war. Dass in Sandra Borgmann (43) ein besonders vielseitiges Schauspieltalent steckt, bewies sie schon im Jahr 2000, als sie eine der Hauptrollen in dem Skinhead-Drama „Oi!Warning“. Nach „Berlin, Berlin“ sie unter anderem in der Comedy-Serie „Ladykracher“ ihre komische Seite ausleben. Ihre regelmäßigen Auftritte in „Tatort“, „Großstadtrevier“ oder „SOKO“ haben sie zum festen Bestandteil der deutschen TV-Landschaft werden lassen. Allerdings ist die Wahlhamburgerin und Mutter eines Sohnes meist eine Nebenrollen-Darstellerin geblieben. „Man muss beim Film sehr gut funktionieren. Film ist immer eine Art Maschine, eine Wundermaschine, klar, aber auch eine Geldmaschine“, sagte sie 2013 in einem Interview mit dem Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“.
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